Strick richtig pflegen

KISURA Magazin - Strickpflege

Gibt es im Winter etwas Schöneres als einen nagelneuen Kuschelpullover? Er kratzt nicht, im Gegenteil: seine feinen Härchen erinnern eher an das Fell einer Katze. Und dann das: nach der ersten Wäsche zeigen sich schon erste Knötchen, irgendwie ist er auch nicht mehr so weich wie vorher und die Fasern fühlen sich zäh an. Vielleicht knistert er sogar schon. Damit das nicht passiert, haben wir für Dich ein paar handliche Tipps bereitgestellt, damit Du möglichst lange was von den schönen Teilen hast. Am besten setzt Du dir gleich ein Lesezeichen. 😉

Das Beste zuerst:

Die meisten Pullover müssen längst nicht so oft gewaschen werden, wie andere Kleidung. Oft reicht es schon, wenn man ihn über Nacht nach draußen in die feucht-kalte Luft hängt. Die Feuchtigkeit nimmt Gerüche auf, eventuelle Winde pusten nochmal ordentlich durch und der Pulli riecht wieder frisch. Wenn es mal schnell gehen muss, tun es auch die feuchten Dämpfe der Dusche am Morgen. Kleine Flecken kann man meist mit einem feuchten Tuch vorsichtig raustupfen.
Ein Shirt unter dem Pullover hilft auch, Gerüche, Schweiß oder Hautfett aufzunehmen und den Waschtag noch weiter hinauszuzögern.

KISURA Magazin - Strickpflege

Das Pflegeetikett ist das A&O

Ja, wir wissen, die kleinen Dinger können ganz schön nerven. Sie kratzen oder sind so lang, dass sie unschöne Beulen werfen. Aber sie sind Dein bester Freund. Denn ein Wollpullover aus Kaschmir muss anders gepflegt werden, als einer aus einem Woll-Polyester-Gemisch. Also schneide sie erst raus, wenn Du verinnerlicht hast, welche Pflege deinem Strickteil guttut.

KISURA Magazin - Strickpflege

Kaschmir, Alpaca, Merino – egal, Hauptsache Wolle?

Ja und nein. Es gibt schon kleine Unterschiede in der Pflege der einzelnen Fasern. Man darf nicht vergessen, es handelt sich hier schließlich um die Fellfasern verschiedener Tierarten. Allgemein lautet die Faustregel, nicht zu oft waschen, besser ist es, wenn man die Strickteile an der frischen Luft auslüftet. Mit einem Steamer kann man vorsichtig über die Fasern streichen, der Dampf desinfiziert und lockert das Gewebe auf. Besonders hartnäckigen Gerüchen kann man mit speziellen Wollduftsprays zu Leibe rücken.

Kaschmir

Kaschmir wird am besten zwischen dem Tragen ausgelüftet. Damit sich das Gewebe nicht ausleiert, muss es unbedingt liegend gelagert werden und niemals hängen. Pilling ist meist ein unliebsames Problem von Kaschmir, da sich anfangs noch lose Kaschmirfasern lösen und sich mit der Faseroberfläche verknoten können. Nach ein paar Behandlungen mit dem Fusselrasierer sollte sich das aber von selbst geben. Kaschmir wäscht man am besten im kalten Wollwaschgang mit einem speziellen Kaschmirwaschmittel. Vorsicht ist dagegen bei Handwäsche und Einweichen geboten: die Fasern saugen sich sehr stark mit Wasser voll und können ausleiern.

Mohair

Bei Mohair ist noch größere Vorsicht geboten. Die Fasern verfilzen sehr leicht, weswegen man Reibung möglichst vermeiden sollte. Leichte Flecken drückst Du am besten mit Wollwaschmittel und lauwarmen Wasser heraus. Mohair sollte so kalt wie möglich, nicht heißer als 30 Grad im Wollwaschgang oder per Hand gewaschen werden. Bei Handwäsche muss man zusätzlich beachten, dass die Mohairteile maximal 15 min eingeweicht und anschließend mit klarem Wasser ausgespült werden dürfen. Ähnlich wie bei Flecken gilt hier auch wieder, den Strick nur ausdrücken, nicht wringen. Anschließend auf einem Handtuch liegend trocknen.

Merino

Merino ist schon etwas robuster als die anderen Naturfasern. Es kann ohne weiteres in die Waschmaschine, sollte jedoch nicht heißer als 40 Grad gewaschen werden und um Verfilzungen zu vermeiden, solle die Schleuderanzahl niedrig gehalten werden.

KISURA Magazin - Strickpflege

Ist Pilling vermeidbar und wie werde ich es los?

Pilling – also die kleinen nervigen Knötchen, die sich nach mehrmaligem Tragen entstehen, sind kein Hinweis auf mangelnder Qualität, selbst die feinsten Gewebe fangen irgendwann an zu pillen. Es entsteht nämlich, wenn sich die feinen abstehenden Härchen vom Strickgarn verknoten. Man kann diese aber super leicht mit Fusselrasiern oder Pillingkämmen entfernen. Vorsicht ist bei normalen Damenrasierern geboten, diese können den Stoff leicht einreißen.

Und was ist im Sommer?

Wenn man seine heißgeliebten Stricksachen im nächsten Winter möglichst im Ganzen wieder tragen möchte, ist eine richtige Lagerung wichtig, damit Motten sich gar nicht erst sattessen können. Die kleinen Biester werden von Schweiß- und Hautrückständen angezogen, also unbedingt nur frischgewaschene Pullover einlagern. Kleine Stoffbeutel mit Lavendel und anderen Kräutern riechen nicht nur gut, sondern halten auch Ungeziefer fern. Um ein Verformen der Fasern zu vermeiden, rollte man die Strickteile am besten einzeln ein und verstaut sie anschließend in Kunststoffbehälter.

Hoffentlich helfen Dir diese Tipps, das Beste aus Deinem Kleiderschrank rauszuholen und Du hast möglichst lange was von Deinem Lieblingspullover!

KISURA Magazin - Strickpflege